Die Beteiligten stehen einer Zusammenarbeit manchmal positiv, häufig auch zwiespältig gegenüber und arbeiten dennoch miteinander – teils freiwillig, teils aus ökonomischer Notwendigkeit heraus – manchmal auch, um sich keine Chance zu vergeben. Sie agieren oftmals im Grenzbereich zwischen Kooperation und Konkurrenz. Es bilden sich unterschiedlichste Strukturen: Netzwerke, Gruppen, Projekte, Initiativen.
Thematisch sollen in Aushandlungsprozessen Aufgaben und Interessen in Einklang gebracht werden: Ökonomie, Schutz der natürlichen Ressourcen, soziale und rechtliche Fragen, Nutzungsinteressen und vieles mehr. Staatliche Aufgaben treffen auf bürgerschaftliches Engagement. Ethisch, moralische Motive reiben sich mit ökonomischen Interessen oder Befürchtungen um Gesundheit oder Existenz.
Die Gruppierungen unterscheiden sich in ihren Kulturen, Werten, Sprachen, Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen. Sie sind Vertreter von Vereinen, Verwaltung, Planungsbüros, Politik, Unternehmen, Kommunen, Kirchengemeinden und, und, und. Es treffen sich Biologen, Verwaltungsfachkräfte, Landwirte, Förster, Freizeitsportler, einzelne Bürger, Hoteliers, Kurdirektoren, …
Mir gefällt es, ein geeignetes Prozessdesign zu entwickeln, um eine kraftvolle Vielfalt zu bündeln, mit ihnen eine konstruktive Arbeitsatmosphäre aufzubauen und sie auf dem Weg zu gemeinsam getragenen Ergebnisser zu begleiten, immer mit Blick auf die Zielsetzung und den Handlungsrahmen.
Beispiele aus meiner Arbeit
Moderation VertreterInnen von Herstellern, Verbänden, Vogelschutz und Behörden erarbeiten gemeinsam mit Experten naturschutzfachliche und technische Anforderungen an Kamerasysteme zum Schutz vor Vogelschlag an Windrädern. (Prüfrahmen für Antikollisionssysteme an Windenergieanlagen, SH, 2024)
Beteiligung Wassersportler, Angler, Naturschützer, Verwaltung und Touristiker erarbeiten sich eine gemeinsam getragene Vereinbarung zum Schutz und zur Nutzung ihrer Seenlandschaft. (Freiwillige Vereinbarung Wassersport & Naturschutz Schweriner Seen, Mecklenburg Vorpommern 2020)
Mediation Um eine Klage vor Gericht abzuwenden, verhandeln Vertreter von Stadt, Betreibergesellschaft und Naturschutzverband, wie sich Baumaßnahmen an einem ökologisch sensiblen und ökonomisch bedeutsamen Ort abwickeln lassen. (Schleswig Holstein)
Seminar Umweltbildungseinrichtungen möchten sich zertfizieren lassen und dafür ein attraktives Leitbild entwickeln. (NUA in NRW, jährlich wiederkehrendes Leitbild-Seminar)
Weiterbildung In mehren Bausteinen über 1- 2 Jahre bauen Führungskräfte und Mitarbeitende in einem Planungsbüro für Freiraum- & Umweltplanung ihre kommunikativen Handlungskompetenzen für die Alltagsarbeit aus. (Inhouse-Seminar, Schleswig Holstein, 2025 ff)